Ich war vier Wochen in Istanbul. In der Zeit habe ich mehrfach meine Gastgeber gewechselt. Nach Dilber und Nezih bin ich zu Emre „gezogen“ bei dem ich aber nur eine Nacht bleiben konnte. Danach bin ich zurück ins Hostel und nach zwei Tagen zu Emine und am nächsten Tag wieder zurück ins Hostel in dem ich Mangels Alternativen etwas mehr als eine Woche gewohnt habe.Keine Ahnung wie ich das geschafft habe 😉 Dann habe ich meine Kreditkarte verloren und musste, bis meine neue Karte da ist, zwangsweise länger in der Stadt bleiben. Bei einem Gedichtevorleseabend, den ich nachher noch erwähnen werde, habe ich Tamer kennengelernt.Er hat mich anderthalb Wochen bei sich aufgenommen. Danach bin ich nochmal zurück ins Hostel…Die halten mich bestimmt für bescheuert.
Was ich während meiner Zeit in Istanbul über die Türkei habe lernen können…Es gibt so viele Gegensätze in dem Land, es leben dort ca acht verschiedene Ethnien und laut Wikipedia werden zwanzig Sprachen gesprochen; zwischen Stadt- und Landleben; zwischen Arm und Reich; zwischen Erdogan Befürwortern -die die Mehrheit stellen und Liberalen, Linken oder auch Nichtreligiösen Türken das Leben ziemlich schwer machen. Wie verhasst Recip bei allen modern, westlich orientierten Türken ist. Das er bzw. die AKP Wahlen manipuliert (die Akp verschenkt wohl Haushaltsgeräte/ Einrichtungsgegenstände an Wähler um im Gegenzug deren Stimmen zu erhalten), Lügen erfindet, um seine Anhänger hinter sich zu scharren (Deutschland will die wirtschaftliche Situation der Türkei schwächen, weil in Istanbul ein dritter Flughafen gebaut werden soll, der, wenn er fertig gestellt ist, die Passagierzahlen am Hamburger Flughafen zurückgehen lässt und das lässt sich die Bundesrepublik night gefallen… wow. Auch “ lustig“ ist das die Welt die Türkei um ihre dritte Bosporus Brücke beneidet) Aha…interessant Tayyip.
In Istanbul habe ich vier Stromausfälle erlebt, drei davon gingen über mehrere Stunden, was machen die bloß im Sommer…an Gefriertruhe braucht man da wohl nicht zu denken
Ich war vor knapp zwei Wochen mit Cihan, den ich im Hostel kennengelernt habe, auf einem Gedichtevorleseabend. Ich dachte ich bringe den Türken mal schöne Kultur nahe, egal ob ich verstanden werde 😉 Ich habe von Kästner „Kleines Solo“ vorgelesen. Danach bin ich unter anderem mit Tamer ins Gespräch gekommen. Mit ihm hatte ich knapp zwei Wochen später einen tollen Abend in einer Taverne, die von einem Paar betrieben wird, das mit ihm befreundet ist. Dank Tamer habe ich etwas über die türkisch, georgisch armenisch, griechische Ess- Trinkkultur gelernt. Alle Länder waren Teil des osmanischen Reiches und wurden somit durch dieses beeinflusst. Und deshalb wohl, zumindest was die Art Rakı zu trinken angeht, einander ähneln. Man trinkt Rakı und isst währenddessen verschiedene kleine Snacks, genannt Meze, beispielsweise Honigmelone und Feta oder etwa ein Auberginendingsbums dazu. Das ist eine tolle Art sich zu betrinken! Gefällt mir besser als nur Bier oder was auch immer, pur zu trinken. Cihan und Tamer haben beide gemeinsam, dass sie sich nicht allzu viel von ihrer Zukunft in der Türkei versprechen.
Ich bin vor zwei Tagen früh morgens mit der Fähre aus Istanbul weggefahren. und seitdem kämpfe ich mit ziemlich starken Gegenwind…grrr so macht Radfahren keinen Spaß.Ich habe häufiger den Gedanken mich auf den Heimweg zu machen. Aber so schnell gebe ich noch nicht auf. Mal schauen wie ich in einer Woche dazu stehe… Erschreckend finde ich die Anzahl der toten Hunde, die ich innerhalb der letzten zwei Tage gesehen habe. Im Schnitt liegt alle zehn Kilometer einer im Straßengraben.Plus ab und zu mal eine Mieze Katze…Und der Müll im Straßengraben ist auch nicht gerade förderlich für meinen Türkeienthusiasmus. Aber beides kenne ich ja schon von den vorausgegangenen ca 800 km. Ich glaube, das Müllproblem hängt zum Teil mit der nicht vorhandenen Infrastruktur zusammen…hmm aber irgendwie passt das auch wieder nicht, weil es auch in den Dörfern, durch die ich die letzten ca 100 km gefahren bin, Mülleimer gibt- im Gegensatz zu Rumänien…Ist Ignoranz doch die Ursache…ich weiß es nicht
Heute hat mir ein Kurierfahrer angeboten, mich die letzten ca 30 Kilometer nach Çanakkale mitzunehmen.Ich habe wegen des Winds dankend angenommen…unter normalen Umständen ist das ein No go.Er hat mich, wegen dem Wetter, gewarnt weiter nach İzmir zu fahren/ aufgefordert in Çanakkale zu bleiben und erst am nächsten Tag weiterzufahren…Hmm nachdem mir gestern beim Zeltaufbau fast mein Zelt weggeflogen ist-kein Scherz- höre ich auf den Ratschlag, aber auch nur deshalb und weil es schon spät ist…In Çannakkalec angekommen hat mir jemand ein Hotel empfohlen und da ich bisher noch nicht im Hotel gewohnt habe… Ich komme im Hotel an und zwanzig Minuten später fängt es ordentlich an zu regnen…Danke Lieber Schutzengel 😚
Ich habe es bisher versäumt…aber ich danke auch allen meinen bisherigen Gastgebern und Unterstützern. Ob in Frankreich, Deutschland, Österreich, Ungarn, Serbien, Rumänien oder Türkei. Es sind wirklich einige in den letzten fünf Monaten zusammengekommen. Ihr habt alle einen Ehrenplatz in meinen Tourerinnerungen verdient. Ohne euch wäre die Tour nicht möglich gewesen.!
Bis bald
Und hier der allseits beliebte Fototeil 😉
Nesih und sein Hund Diren
Sonnenuntergang ist immer für ein Foto gut ( in Kadıköy, auf der asiatischen Seite von Istanbul)
Im Topkapı Palast dem ehemaligen Sultan Palast der heute ein Museum ist (Blick auf die asiatische Seite)
Mit Nesih auf dem Basar
Schon wieder Nesih….ich mag nunmal Dreiecke und Linien 😉
Bei Dilek vor dem Haus…Typisch Istanbul fehlt nur noch ein Hund
Guten Morgen Istanbul.Mein erster Morgen seitdem ich wieder in der Stadt bin.
Kevin den ich im Hostel kennengelernt habe vor großartigem Panorama
Ankunft in Kadıköy
Nachtrag zu Rumänien. Dank den beiden Jungen, die mich ansprachen (ziemlich frech die beiden, nebenbei erwähnt) habe ich eine Übernachtung bei einer Familie bekommen, die wenige Minuten nachdem ich das Foto gemacht hatte, mit ihrem Pferdewagen angerollt kam.
Was ich zu Rumänien unbedingt sagen muss, ist die Freundlichkeit der Menschen. Es hat mich an Frankreich erinnert, so oft wie gegrüßt wurde.
Der Vater Familie, die in der vorherigen Bildunterschrift erwähnt wurde, beim Putzen eines Fasses
Autopilot auf Rumänisch
Ich habe leider seinen Namen vergessen….Er kam morgens mit seinem Pferdewagen und seinem Hund vorbei auf der Suche nach etwas zu fressen für sein Pferd. Ich saß gerade in meinem “ Stuhl“, der im Hintergrund neben dem Zelt zu sehen ist und war am frühstücken.Er hat mich eingeladen ein paar Meter mitzufahren…dabei wär ich fast vom Wagen gefallen, so uneben wie der Boden war! Aber Spaß gemacht hat es :))
In Rumänien
Auch in Rumänien